Ausgerechnet an seinem 44. Geburtstag musste Christoph Dabrowski seine erste Testspielniederlage als Trainer von Rot-Weiss Essen hinnehmen. Borussia Mönchengladbach war insbesondere in Durchgang eins für die spielfreudigen Essener zu abgebrüht, gewann dank der Tore von Marcus Thuram (11., 40.), Alassane Pléa (22.) und eines Eigentores von Meiko Sponsel mit 4:2. Der starke Cedric Harenbrock und (24.) Simon Engelmann (48.) hatten vor 9390 Zuschauern an der Essener Hafenstraße zwischenzeitlich jeweils auf ein Tor verkürzt.
Die Essener gingen mutig in die Partie, hatten durch den eifrigen Ron Berlinski die erste dicke Chance, als er im Fallen knapp verpasste (5.). Doch es dauerte nicht lange, bis der Bundesligist, der seine erste Partie unter Neu-Trainer Daniel Farke bestritt, seine Klasse offenbarte: Ein Ausrutscher von RWE-Kapitän Daniel Heber ließ Thuram freistehend im Strafraum zum 1:0 treffen (11.). Nur eine Minute später hatte Oscar Fraulo das 2:0 auf dem Fuß, sein Lupfer ging jedoch vorbei.
RWE 2.Hz.: Golz - Golz – Sponsel, Ríos Alonso, Rüth, Kourouma – Dürholtz, Tarnat – Kefkir, Krasniqi, Holzweiler (68. Kesim) – Engelmann
BMG 1.Hz.: Sippel - Herrmann, Friedrich, Beyer, Netz - Kramer, O. Fraulo, Neuhaus, Stindl - Plea, Thuram
BMG 2.Hz.: Nicolas, Reitz, Quizera, Lockl, Noß, Asallari, Lofolomo, Gaal, Walde, Kemper, Skraback (83. Meuer)
Tore: 0:1, 1:3 Thuram (11., 40.), 0:2 Plea (22., FE), 2:4 Meiko Sponsel (ET., 58.) – 1:2 Harenbrock (25.), 2:3 Engelmann (48.).
RWE schüttelte sich kurz und suchte wieder den Weg nach vorne. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Harenbrock scheiterte Young an Gladbach-Keeper Tobias Sippel (18.). Die Gäste blieben jedoch kaltschnäuzig: Nachdem Jakob Golz den auffälligen Thuram zu Fall brachte, traf Pléa vom Elfmeterpunkt zum 2:0 (22.). Wieder standen die Essener auf, dieses Mal mit Erfolg. Nach Zuspiel von Berlinski nahm sich Harenbrock aus 20 Metern ein Herz und verkürzte auf 1:2 (24.). Sippel machte dabei nicht die beste Figur, ließ das aber prompt vergessen. Denn der Keeper war zur Stelle, als RWE in den folgenden Minuten auf den Ausgleich drängte. Der 33-Jährige reagierte stark gegen Björn Rother (28.) und Harenbrock (32.) - jeweils aus kurzer Distanz. Dazwischen ging Niklas Tarnats Distanzschuss nur knapp vorbei (29.).
Allen rot-weissen Bemühungen zum Trotz, fehlte es an der Effizienz des Erstligisten. Mitten in der Drangphase köpfte Thuram nach toller Flanke von Plea zum 3:1-Halbzeitstand ein (40.).
Nach der Pause - und insgesamt 20 Wechseln - war es erneut RWE, das besser in die Partie kam. Nach einem Fehler in der Gladbach Hintermannschaft legte Kevin Holzweiler quer auf Simon Engelmann, der locker zum 2:3 einschob (48.). Doch auch die Fohlen, nun mit vielen U23-Akteuren in der Elf, spielten weiter nach vorne. Nachdem Phil Kemper eine Doppelchance liegen ließ (55.), folgte das 4:2 für die Gäste. Luiz Skraback scheiterte an Golz, doch der Ball sprang an Meiko Sponsels Fuß und prallte von dort ins eigen Netz (59.).
Wer sich an das Tempo des ersten Durchgangs gewöhnt hatte, wurde enttäuscht. Die Partie ebbte durch die vielen Wechsel ab, weitere nennenswerte Gelegenheiten kamen nicht zustande, sodass es beim 4:2 aus Sicht von Borussia Mönchengladbach blieb. Bitter für RWE: Holzweiler, der sich erst von einem Kreuzbandriss erholt hatte, musste verletzungsbedingt raus.